Bilder und Berichte 2006
Bericht zur 20-Stunden-Wettfahrt am 20./21. Mai 2006 auf dem Müggelsee
Am 20. und 21. Mai 2006 fand inzwischen zum 57. Mal die 20-Stunden-Wettfahrt der SGaM statt. Drei Boote des VSW, darunter eine Damenmannschaft wollten an den Start gehen. Nach Jahren mit relativ wenig Wind, kündigte sich jedoch diesmal ein sehr windiges Wochenende an und so gingen letztlich nur zwei Boote an den Start.
Marco Born startete auf seinem P 369 mit vier Vorschotleuten als Besatzung. Neben Christin Reichenbach und Andre Zacke hatte er zwei Gastladys an Bord. Bei vier bis fünf Windstärken, Regen und einer schon in der ersten Runde gerissenen Fock, hielt das Team bis nach 21.00 Uhr aus, bevor sie aufgaben.
Der zweite Born, Jürgen war auf seiner Pretty 24 mit Frank Deter und mir auf den Kurs gegangen. Für die erste Runde (8,5 km) brauchten wir 40 Minuten! Ein denkwürdiges Rennen, in dem wir durchgehend, auch in der gesamten Nacht, mindestens vier, in Böhen bis sechs Windstärken hatten, nahm seinen Lauf.
An Schlafen war nicht zu denken. Unsere üblicherweise übertriebenen Vorräte blieben bis nach dem Ziel weitgehend unberührt. Essen konnten wir nur, was wir auf der Kante sitzend auf die Faust nehmen konnten. So mussten wir den Genever direkt aus den Flaschen trinken. Obwohl wir uns nach jeder Runde, jeder nur ein kleines Schlückchen gönnten, war nach sieben Stunden und neun Runden (76,5 km, d.h. fast 11 km/h) unsere offensichtlich zu knapp bemessener Vorrat vertilgt.
Das Boot lief wie auf Schienen. Die Nacht wurde von mehreren Feuerwerken in Schöneiche, Woltersdorf und Erkner erhellt.
Jürgen hatte uns in diesem Jahr mit einer Pendel-Topleuchte überrascht. Nachdem wir in den letzten Jahren Total- und Teilausfälle erlebt hatten, durften wir diesmal mit einem am Befestigungswinkel abgebrochenen, nur noch am Kabel baumelnden und die ganze Nacht an den Mast schlagenden Toplicht darauf wetten, wann die Glühlampe ausfallen würde. Unerwarteter Weise hielten die sowohl die Lampe als auch die Batterie.
Gegen Morgen als die Sonne aufging frischte der Wind noch etwas auf und regnete stundenweise. Mit dem Morgengrauen hatten wir unser Logblatt umgedreht, denn 18 Runden waren wir bereits gesegelt. Mit dem Licht kamen neue Erkenntnisse. Nämlich darüber, dass im Laufe der Wettfahrt bereits drei Segelrutscher gebrochen waren. Zwar waren unter dem Kopfbrett des Großsegels noch zwei Rutscher intakt, doch wie lange noch?
Um Halbacht klingelte das erste Händy. Verschiene Sportkameraden riefen an, um zu erfahren wie wir die Nacht überstanden hatten und vor allem wie viel Runden wir voraussichtlich schaffen würden. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass wir einen neuen Vereins-Rundenrekord aufstellen würden, auch wenn keiner genau wusste, wie der bisherige war.
Um 10.00 Uhr gingen wir mit 25 Runden (und fünf gebrochenen Rutschern) durchs Ziel und wurden damit in der Wertung der Boote mit 114 und mehr Yardstickpunkten, von 19 Startern immerhin Dritte. In der Wertung aller diesmal nur 46 gestarteten Yachten belegten wir den 14. Platz.
Gewinner über alle Klassen wurde der wunderschöne Dreißiger mit Gaffeltaklung B 1, „Fritz“ vom SC Zeuthen mit 32 Runden. Die meisten Runden führ mit 39 Runden (331,5 km) der Trimaran GER 278 „WildePferde“ auch vom SC Zeuthen. Insgesamt gaben 12 Boote auf. Alle weiteren Platzierungen findet Ihr hier.
Herzlichen Glückwunsch dem Skipper Jürgen Born und den Organisatoren dieser wunderbaren Regatta. Vielen Dank an dieser Stelle auch für die bereitgestellten Bilder, von den wir eine kleine Auswahl nutzen um diesen Bericht zu untermauern.
Bertold Hellriegel
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