Bilder und Berichte 2008
Der Kraftakt ist geschafft – nun kann sie kommen, die neue Saison!
In der Nacht von Samstag zu Sonntag wurden die Uhren um eine Stunde vor gestellt. Im Klartext bedeutet dies eine um eine ganze Stunde kürzere Nacht. Und der Kran kam in unserem Wald schon an, da war es noch immer stocke finster.
Erst als es langsam hell wurde, bahnte sich der Kran seinen Weg um die engen Kurven bis hin zu seinem gewohnten Platz an der Slipbahn. Viele Mitglieder hatten diese Nacht bereits im Verein verbracht. Sie bereiteten das Kranen vor, stapelten Pallhölzer für die Pratzen, glätteten den vom Kran aufgewühlten Boden und bauten die Traverse zusammen.
Schon hier wurde das erste Problem ersichtlich. Die Traverse war entgegen unserer Bestellung zu groß. Der Abstand zwischen dem vorderen und dem hinteren Gurt war so groß, dass die vielen kleineren Kielboote mit ihren frisch überholten Unterwasserschiffen zwischen den Gurten durchrutschen könnten. Für die Hanse 31 von Jürgen hingegen war sie durchaus o.k.. Angesichts dieses Sicherheitsrisikos mussten wir dahingehend umdisponieren, dass wir bei den kleinen Booten die Traverse einfach um 90 Grad gedreht zum Einsatz gebracht hatten. Um das Procedere des Gurtwechsels so gering wie möglich ausfallen zu lassen, musste die Traverse mit weiteren Haken, die jedoch erst von uns gängig gemacht werden mussten, erweitert werden. Darüber hinaus veränderten wir spontan die Kranreihenfolge.
Bei der „Summer Love“ machte sich das fehlende Kontergewicht des Krans bemerkbar. Er konnte seinen Ausleger nur mit tricksen soweit ausfahren, dass die „Summer Love“ genügend Wasser unterm Kiel hatte.
Es wiederholten sich also Reibungsverluste der vergangenen Jahre: eine entgegen unserer Bestellung zu große Traverse, fehlendes Kontergewicht und schlecht gewartete Schäkel und Haken. Micha, der Kranfahrer, gelobte Besserung – hier bleibt uns nur, zu hoffen… schließlich ist hier der Spruch „Zeit ist Geld“ absolut zutreffend.
Nach einer kleinen, etwa zwanzigminütigen, Pause ging es gegen 13.15 Uhr mit dem Abslippen weiter. Der Kran hatte mittlerweile unser Grundstück wieder verlassen, als Christian Lehmann seine neue Errungenschaft, den 20er Jollenkreuzer „Clipper“, erstmals in unserem Revier zu Wasser ließ. In den kalten Wintermonaten hatte er ihn aus Emden an der Nordsee „importiert“ und liebevoll in Wernsdorf aufgearbeitet.
Der Wind wehte aus nordöstlichen Richtungen. Teils so doll, dass das Paddeln der Jollenkreuzer in ihre Stände durchaus in Anstrengung ausartete. Hierbei waren viele komische Sitzpositionen der Paddler feststellbar, die bei den Stegseglern gelegentlich heftigste Lachkrämpfe auslösten. Vielleicht sollten wir im Herbst Haltungsnoten verteilen…
Nicht nur beim Kranen, sondern auch beim Abslippen traten kleinere Komplikationen auf, so dass Günter Deter in seine Gummihosen schlüpfen musste. Ein Schienenstoß hatte sich gelöst und der Slippwagen blieb im Wasser einfach stehen. Leider nicht tief genug im Wasser, weshalb die Boote vom Wagen geschoben werden mussten. Da stehen also bei wärmeren Wassertemperaturen Reparaturen an unserer Slippbahn an… ein Fall für unseren Arbeitsobmann, Frank Deter, und sein Team…
Begonnen hatten wir gegen 7.30 Uhr bei Eis und Reif auf den Booten. Als Thomas Kuse gegen 15 Uhr die Veranstaltung erfolgreich beendete, herrschten Temperaturen von etwa 12 Grad Celsius. Der angekündigte Sonnenschein im großen Stil blieb jedoch aus. Trotz vieler Schwierigkeiten haben wir wieder einmal viel geschafft… Respekt! Nur ein einziges Boot stellte an diesem Tag seinen Mast, währenddessen alle anderen Mitglieder unseres Vereins noch schufteten…Schade!
Euer
Patrick
Berlin-Weißensee, 01.04.2008
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