Verein Schmöckwitzer Wassersportler e.V.

Bilder und Berichte 2010

Nun schwimmen sie wieder, unsere Boote

einige wie meiner einer konnten vor Aufregung wieder nicht schlafen und mussten sich in der Nacht von Freitag auf Samstag anderweitig abhelfen. Dennoch war die Nacht kurz. Gegen 6.15 Uhr stand ich mit einem Becher Kaffee und einem Rillo vor dem Fenster von Franks Koje. Wir warteten auf den Kran. Die Jahre zuvor stand er zu dieser Zeit oft schon vor unseren Toren…es regnete fleißig vor sich hin.

Gegen 7.15 Uhr holten wir die Traverse und die Gurte an die Slippbahn. Noch immer war kein Kran in Sicht und die grauen Wolken wollten einfach nicht weichen. Nun kamen die ersten Mitglieder und erzählten, der Kran sei ihnen entgegen gekommen, andere wiederrum diskutierten, der Kran sei mit ihnen gefahren. Wie auch immer wir warteten. Offensichtlich hatte er die Einfahrt in den Forst verpasst oder fühlte sich durch sein Navi falsch beraten.

Zu spät stand er dann endlich vor uns, keinem viel etwas auf. Nur, dass es nicht unser Fahrer war und, dass er plötzlich bewusst an kalkulierbare Hindernisse stieß, die zuvor nie ein Problem waren. Endlich an seinem Stellplatz angekommen, passten seine Pratzen nicht mit unseren Betonfundamenten überein.

Wir hatten gerade anstatt eines 60 einen 130 Tonnenkran an seinen Arbeitsplatz begleitet. Der ist etwa 1,5 bis 2 Meter länger als unser bisheriger 60 Tonnenkran. Und es regnete noch immer. Nicht viel, aber kontinuierlich. Frei nach dem Motto: der stetige Tropfen höhlt den Stein. Und plötzlich waren sein Pallhölzer viel zu wenig, um die Höhenunterschiede unserer Slippbahn auszugleichen. Die nasse Masse sammelte sich in der Messe. Wie in einer Wärmehalle. Rauchen nur im Nassen. Kein Bier, nur Kaffe wurde ausgeschenkt, als müssten sich alle puschen. Einige kamen durch die Tür und ließen verlauten, dass es weiterging… doch nur ein Joke. Alle - auch der Kranführer - warteten auf das frisch aufgesägte Pallholz aus Hartholz aus Zehlendorf.

Dann endlich kam ein dreier Golf mit einem Anhänger voller Holz. Erst gegen 10.30 Uhr konnten wir nach einer kurzen Ansprache von Thomas, der gerade eine OP überstanden hatte, das erste Boot in sein Element überführen. Unser kleiner roter Traktor wurde durch André nach dem letzten Aufkranen wieder liebevoll in Schuss gebracht, verrichtete anstandslos seinen Dienst. Nur die Geräusche im Getriebe verheißen nix Gutes.

Und schon gegen 12 Uhr gab es einen kleinen Mittagssnack. Erbsensuppe mit Knacker. Jedoch nicht alle auf einmal. Nein! Sondern im Rotationsverfahren. So holten wir jede Menge Zeit zum Slippen auf, was dann gegen 15.30 Uhr begann.

Hier fiel schlicht und ergreifend auf, dass sich einige insbesondere ältere Mitglieder einfach ausgeklingt haben, offensichtlich das An- und Ablegen übten. Das ist schade! Wer rettet uns nach dem Supergau?!

Aber wir haben es auch so hinbekommen. Wobei es bei diesem strengen Winter einige Bootseigner nicht schafften, pünktlich Ihre Boote fachgerecht hinzubekommen, sich vielmehr genötigt sahen, einen pfuschigen Kompromiss zu schließen.

Ganz am Ende des Tages stand das Slippen unserer Jollen und Jollenkreuzer auf der Tagesordnung. Angesichts der überschaubaren Boote ging es hier schnell. Gegen 17 Uhr waren dann alle Boote des VSW im Wasser. Nur Karl Heinz wurde erst am nächsten Tag geslippt und Eiko blieb im Hinblick diverser Holzarbeiten an seinem Leistenrumpf auch noch auf dem Trockenen. Es war ein anstrengender Tag.

Doch wir hätten auch keine Not gehabt, erst am 11.04.2010 zu kranen. Dann hätten alle, die nicht in der Halle lagen, dort vielleicht sogar mehr vor hatten, nicht beim Bootsbauer in der Werft lagen oder aber die nur wenigen sonnigen Tage unter der Arbeitswoche nicht nutzen konnten, sicher ihr Bootsüberholung durchziehen können. So stellt die diesjährige Winterüberholung in vielen Fällen nur einen Kompromiss im Sinne eines Antifoulings dar. Das ist sehr schade!

Am Sonntag wurden dann wieder die Halle gefegt und die Trailer eingestapelt. Ohne den Hafenmeister. Aber auch das haben wir geschafft. Dank schwerer körperlicher Arbeit, die mir seit Montag extreme Rückenschmerzen beschert. Ich nicht mehr! Wir arbeiten an Arbeitsverbesserungen, für die ich Euch schon jetzt um Zustimmung bitte!

Euer
Patrick
Berlin-Weißensee, 30.03.2010

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