Verein Schmöckwitzer Wassersportler e.V.

Bilder und Berichte 2012

Nun sind auch die letzten Boote sicher im Winterlager

Bevor der offizielle Teil vor unserem Stahlschuppen begann, war der neue große Kran der Firma Banzhaf schon in Position. Es war das 120 Tonnen Exemplar, den sie eigentlich schon zu unserem Abkranen haben wollten, aber schlicht nicht ausgeliefert bekamen. Nun stand er vor uns. Und es schien vieles einfacher von der Hand zu gehen. Zumindest das Rangieren auf dem Gelände. Mit viel weniger Lenkzügen stand der Kran an seiner Position auf unserer Slipbahn. Die Traverse wurde bereits am Nachmittag des Tages zuvor mit einem LKW bis auf die Kanutenwiese geliefert.

Doch ein Problem gab es mit dem Kran. Er war nackig, hatte keine Gegengewichte mitgebracht, denn diese darf er nur am Sonntag schlicht nicht fahren. Diese polizeiliche Regelung scheint völlig sinnbefreit. Ohne Worte… aber auch in der Lieferung des Vortages waren diese nicht enthalten. Wir hatten ein Problem. Was nun? Müssen unsere kleinen süßen Boote einfrieren?

Nein. Unser Kranführer ist ein kampferprobter Fuchs. Er hat es trotzdem gewagt. Dank seiner Erfahrung und Tricks stehen nun auch die schwersten Boote unseres Vereins sicher in ihrem Winterlager. Dennoch ertönte bei einigen Schwergewichten das Signalhorn, so zum Beispiel bei Ete, bei Dieter und bei der Bavaria 34. Wer war schneller? Das Horn oder der schnelle Finger des Kranfahrers, um das Horn zu unterdrücken. Klar hat unser Kranführer gesiegt… Hoffentlich haben wir da nicht mal Gegengewichtmangel und Fachkräftemangel in einem. Dann müssen wir wohl alle im ewigen Eis überwintern…

Nun aber der Reihe nach. Noch bevor Thomas K. um 7.50 Uhr die Meute begrüßen konnte, ergriff Harald das Wort. Er hatte noch eine Abrechnung, einen Preis unserer Vereinsinternen offen, weshalb sich Harald in Richtung Karin und Jürgen K. bewegte. Sie waren zum Absegeln auf Regatta und konnten ihren ersten Platz nicht annehmen. Das holte Harald an diesem Sonntag in diesem Rahmen nach. Applaus ertönte.

Dann war endlich unser Hafenmeister dran. Er warnte die beschaulich kleine Zahl der Anwesenden, dass die Boote alle vereist und somit äußerst glatt sind. Es muss trotz des Kostendruckes hinsichtlich des Krans alles vorsichtig vorangehen, Sicherheit und Gesundheit gehen vor. Und jeder achtet dabei auf seinen Nebenmann. Zudem verliest er die von ihm eingeteilten und ausgehangenen Verantwortlichkeiten.

Trotz des ansonsten wundervollen Wetters, mit ausgiebiger Sonne und einem beeindruckenden Naturspektakel auf und am Wasser war es schon recht auffällig, dass nicht alle Vereinsmitglieder zu dieser obligatorischen Veranstaltung pünktlich anwesend waren. Und das, obwohl die Nacht sogar eine Stunde länger war als üblich, denn die Uhren wurden eine Stunde zurück gestellt. Es fehlten diverse Sportsfreunde, die selbst Jollen oder Jollenkreuzer segeln. Nicht nur, dass einige von ihnen gar nicht oder erst viel später erschienen, gingen einige auch einfach nach der ersten Halbzeit wieder nach Hause.

Ihre Boote waren bereits am Vortag ins Trockene geholt worden, weshalb dieses Verhalten einen äußerst unsportlichen Eindruck hinterlässt. Die Kielbootfahrer waren hingegen pünktlich zum Aufslippen erschienen. Schließlich sind wir ein Segelverein, wo sich der eine auf die Hilfe des anderen verlassen können sollten. Denn ein Boot bewegt keiner von uns allein. Im Laufe des Tages kommt dann logischerweise immer der Punkt, an dem sich zwangsläufig immer mehr Eigner um ihr eigenes Boot kümmern müssen, zumindest das Unterwasserschiff reinigen, ehe es total antrocknet. Spätestens in diesem Augenblick sind die Hände des jeweils anderen gefragt. Ich hoffe, dass diese Botschaft beim Abkranen Früchte trägt.

Ansonsten lief alles nach Plan. Der kleine rote Traktor verrichtete zuverlässig seinen Dienst, ging nicht aus und sprang immer wieder an.

Zwischenzeitlich gab es in der Messe etwas Warmes zu essen. Schon am Abend zuvor, schnippelte Gisela mit vielfältiger, teils sogar männlicher Unterstützung, Suppengemüse und schälte Kartoffeln. Das Ergebnis - eine Linsensuppe - war wieder einmal köstlich. Aber auch das übrig gebliebene Chili ist über Nacht noch eine Klasse besser geworden.

Nach dieser Stärkung ging es dann für das letzte Boot auf Reisen. Die Ariadne von Rudi verließ unter Andre´s Hand den Stand. Kurs: großer Slippwagen. Da war sie schon fast oben, musste sie noch einmal ins Wasser, sie lag nicht richtig. Und dann beim zweiten Versuch geschah das Unglück. Die Elektrowinde versagte nach einer gewaltigen blauen Wolke, so Marco unser Windenführer, den Dienst. Da stand die Ariadne gerade mal wieder ganz auf Land, nur noch das Ruderblatt hing über dem Wasser.

Was nun. Auch das letzte Boot des VSW sollte und musste raus. Aber wie? Das Ritzel des Elektromotors hatte keine Zähne mehr. Offensichtliche Materialermüdung. Flott versuchte ich, noch ein paar Leute zusammen zu trommeln, um unseren kleinen roten Traktor – allein schaffte er es nicht – den Berg auf zu unterstützen. Doch es waren kaum noch Leute da. Auch das ist eine fragwürdige Erscheinung. Denn erst, wenn alle draußen sind, ist Feierabend! Das Schieben der Ariadne bergauf war eine enorme Anstrengung und ohne die Unterstützung von Karin K. hätten wir es nicht geschafft.

Ende gut, alles gut! Kommt alle gesund und munter über den Winter. Lasst ihn Euch mit Eignertreffen, Nikolausskat, Weihnachtsfeier, Silvesterfete, Winterwanderung, Fasching und Frühjahresbowling nicht langweilig werden. Tragt Euch in die Listen ein, meldet Euch fleißig bei den Organisatoren an. Ich freu mich drauf!

Euer
Patrick
Berlin-Weißensee, 04.11.2012

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