Verein Schmöckwitzer Wassersportler e.V.

Bilder und Berichte 2012

Aufslippen mit einigen Hindernissen

Das vergangene Wochenende hat es wieder in sich gehabt. Dafür sorgte unser Hafenmeister Thomas. Damit stellte er aber auch sicher, dass kein Boot unseres Vereins vom Eis beschädigt wird und auf Tiefe geht. Das ist besonders wichtig, hängen wir nicht alle so ungemein an unseren Lieblingen.

Und so trafen sich alle VSW’ler am Morgen des 27.10.2012 um 9.30 Uhr vor den Toren des Stahlschuppens. Es ist Samstag und das Wetter ist zum abgewöhnen. Zwar trocken aber dafür grau in grau und kalt. Woher der Wind mit welcher Stärke kam, interessierte nicht wirklich. Niemand verschwand einen Gedanken ans Segeln, außer zur Selbstmotivation, wozu das hier wohl alles gut sein mag.

Unser Hafenmeister Thomas begrüßte die Anwesenden mit der klaren Ansage: Wir haben Zeit, Sicherheit geht über alles. Und so wurden unsere Kettenzüge nebst Gurte in Position gebracht, der Slippwagen ins Wasser geschoben. Schnell hatte jeder sein Plätzchen gefunden. Der eine am Kettenzug, der andere am Slippwagen und der Nächste an unserem Hubwagen.

Vom Prinzip also alles ohne körperliche Anstrengung. Nur einer hatte das kalte Nachsehen. Unser Sportwart Thomas stand in hoher Gummihose und Öljacke im bitter kalten Wasser an der Slippbahn und positionierte die Boote auf dem Slippwagen. Doch damit war seine Arbeit nur halb umschrieben. Denn eine Schiene unserer Slippbahn ist völlig kaputt. Während der Sommermonate hat sich hier eine unter Wasser befindliche Lasche als Verbindung zweier Schienenelemente in Wohlgefallen aufgelöst. Demnach sind beide Elemente in der horizontalen und vertikalen Ebene versetzt. Ein hohes Risiko der Entgleisung begleitete uns bei jedem Hochziehen aber auch beim Zuwasserlassen des Slippwagens. Teilweise musste Thomas dabei mit einem Kantholz nachhelfen. Hier müssen wir als Verein unbedingt was unternehmen. Erste Gedanken hierzu können wir auf dem Eignertreffen am Samstag, den 10.11.2012 ab 10.30 Uhr austauschen.

Der Rest war – bis auf Mattes Boot - ansonsten kinderleicht. Keine Toten, keine Verletzten und die Boote sind auch alle heile oben angekommen. Doch sollten wir diese Leichtigkeit unserer Arbeit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Vor allem nimmt uns keiner das Hingucken ab. Mit den Kettenzügen und dem Hubwagen üben wir solche Kräfte aus, dass auch mal was kaputt gehen kann, wenn man nicht hinschaut. Zum Beispiel wurden unter dem Boot unseres Grundstückswartes die Gurte nicht mittig gehangen und dennoch angezogen – ohne hinzusehen. Im Ergebnis drückten sich die unter der Scheuerleiste befindlichen Haken der Kettenzüge in die Bordwand. Das wäre nicht passiert, hätte der Gurt mittig unterm Boot gehangen. Denn dann sind die Haken der Kettenzüge über Deck. Das muss nicht sein! Gegen 12.15 Uhr dann gehörte dieses Slippen der Geschichte an.

Nun putzten viele entweder das Unterwasserschiff oder gingen gleich zur Messe, was Ordentliches essen und trinken. Dort hatten André und Toffel nämlich ein herrliches Chili in unserer Gulaschkanone gezaubert, für das die Mädels in den Vormittagsstunden das Gemüse schnippelten. In der Messe stellte sich schnell gefräßige Stille ein, einige holten sich sogar noch einen kleinen Nachschlag…

Auch unser Kinder- und Jugendmaterial ist nun wieder vollständig. Im Frühjahr hatten wir mit Zeuthen eine Renngemeinschaft mit unserem C8907 und Etienne gebildet, das Boot dort über den Sommer deponiert. Jugendobmann Marco hat an diesem Tag die ordnungsgemäße Abnahme des Bootsmaterials vollzogen.

Erschöpft ging der Tag dann langsam vorüber. Jeder hatte irgendwie noch das Ein oder Andere zu tun. Olaf legte sich mit den Wespen in Annes Koje an, kassierte prompt eine fette Kongolippe, die er mit eisigem Korn kühlen musste. Doch abends kamen endlich auch die Harten in der Braun‘schen Gasse zur Ruhe. Wir grillten – vermutlich das letzte Mal in dieser Saison in unserem Verein, tranken Tee mit Rum und Honig. Erst nach einem kleinen Skatturnier in der Messe gingen dann auch die Letzten leicht angeteert in die Koje. Die Nacht sollte angesichts der Zeitumstellung glücklicherweise eine Stunde länger sein, als üblich.

Euer
Patrick
Berlin-Weißensee, 02.11.2012

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