Bilder und Berichte 2014
Entweder oder – 2. Vereinsinterne oder 20 Stundenwettfahrt
Am vergangenen Samstag traf sich die Meute des VSW gegen 10.30 Uhr zur Steuermannsbesprechung auf dem Pariser. Wettfahrtleiter Harald hatte sich wieder einmal bemerkbar gemacht. Währenddessen dort der Kurs, Start und Ziel des Tages auf dem Langen See eruiert wurden, bereitete sich die Crew des R 370 auf die 65. Zwanzigstundenwettfahrt bei SGaM am Müggelsee vor. Lebensmittel und Klamotten bunkern, Kocher an Bord bringen, Wasser und Benzin bevorraten…. Und nicht zu vergessen: Segel einpacken!
Noch bevor wir vom R370 zum Müggel unter Maschine ablegten, hatten die Sportsfreunde des VSW schon längst abgelegt. Insgesamt gingen 11 Boote an den Start, somit etwas weniger als noch zur 1. Vereinsinternen. Das ist schade.
Die Crew des Clippers legte erst so gegen 11 Uhr ab und traf unsere Boote, als sie wieder von Marinelust kommend in Höhe der Rohrwallinseln waren. Wettfahrtleiter Harald verlegte den Start von 11 Uhr auf 11.05 Uhr, weil zur richtigen Zeit noch nicht alle Boote am Start waren.
Das Wetter spielte grundsätzlich mit. Es war noch trocken, mild aber fast gänzlich bedeckt. Der Wind hingegen war aus Nord mit mindestens 3-4 Windstärken vorhergesagt. Die Böen sollten noch ein wenig intensiver ausfallen. Insofern wunderte es nicht, dass das Segeln auf der Regattabahn der 2. Vereinsinternen – Start (Bucht gegenüber WSV 1921) – Marienlust – Gosen – Ziel - recht eckig und mit einigen Winddrehern versehen war. Zwischendurch war da dann auch noch der Roßdeutsche Arnoldi Preis. Aber nach etwa zwei Stunden war das Spektakel vorüber, Harald legte die Ziellinie in den Anfängen der großen Krampe aus.
Wir auf dem Müggel hingegen hatten erst um 14 Uhr die Steuermannsbesprechung zur 65. Zwanzigstundenwettfahrt. Hier waren insgesamt 37 Teilnehmer gekommen – eine Inventarnummer: Sailor von unserem Nachbarn WLS war auch wieder dabei.
Angesichts des Jubiläums gaben die Sportsfreunde vom SGaM eine Runde kalten Sekt aus. Das Wetter sollte in jedem Falle besser sein als im vergangenen Jahr. Doch das Ohmen kündigte sich mit dem Wetterbericht und mit den spielenden Fußballmannschaften des Abends an. Es spielte das gleiche Fußballduell wie im vergangenen Jahr, als wir nach 13 Stunden Dauerregen und Starkwind die Segel strichen…. Der Wind sollte in den Abendstunden atypisch stehen bleiben, die Böen sollten ausgeprägter mit bis zu 6 Windstärken wehen und es sollte auch noch Regen in nicht unerheblicher Menge geben. Das Ganze bei einem rapide fallenden Luftdruck. Deshalb entschloss sich die Wettfahrtleitung, den Start etwas weiträumiger zu gestalten und den Dreieckskurs rechtsherum segeln zu lassen. Noch auf dem Weg zum Start wechselten wir die Genua zur kleinen Fock und ließen uns bekehren…
Dennoch hatten wir bei Winden aus Nord zwei Halbwindpartien: vom Verein nach Rahnsdorf und von dort nach Rübezahl. Auf diesen Schenkeln legten wir teils bis zu 10 Knoten zurück, der 20er vibrierte ohne Ende, die Ruderbacken verschwanden im Berg der Heckwelle. Unmittelbar nach dem Start, bei einem Ausweichmanöver, stieg uns eine ordentliche Welle in die Plicht und wir mussten ordentlich schöpfen. Der kurze Schenkel von Rübezahl zu SGaM war demnach eine anspruchsvolle Kreuz. Dort zeigten sich auf dem Wasser unzählige weiße Bäckermützchen…
… und dann sah ich wie nach der vierten Runde der Großbaum am Achterliek aufging. Die Belastung war offensichtlich zu groß. Und ehe der Großbaum gar nicht mehr zu retten war, gab Christian den Abbruch der Wettfahrt bekannt.
Am Kopfsteg angekommen waren wir nicht die Einzigen. Das Spielmobil lag mit einem gerissenen Großfall und im Mast festsitzendem Terminal ebenfalls dort und musste aufgeben. Kurz zuvor rastete mit geborgenen Segeln der Trimaran Wilde Pferde vor SGaM. Offensichtlich ebenfalls ein Schaden, der jedoch wieder behoben werden konnte.
Wir legten in aller Ruhe den Mast und genossen die Heimreise ohne Wind aber dafür im Regen.
Euer
Patrick
Berlin-Weißensee, 21.05.2014
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