Bilder und Berichte 2016
Meine erste 20-Stunden-Wettfahrt
Am Samstag den 21. Mai 2016 war eigentlich normales Training angesetzt. Marius und ich wollten mit Eiko - unserem Trainer - rausfahren und wieder mit den Lasern trainieren, da wir in letzter Zeit viel mit der Monas gesegelt sind. Als ich dann beim VSW ankam, kam Steffen auf mich zugerannt und hatte bereits vor seiner Frage: „Isabel, heute ist 20-Stunden-Wettfahrt! Marius kommt mit. Jetzt brauchen wir nur noch Einen.“, beschlossen, dass ich mitkomme. Eiko war auch sofort einverstanden, dass wir das Training an diesem Wochenende ausfallen lassen. Als vierter Mann war Christopher „Toffel“ dabei.
Da ich keine Sachen für eine lange Regatta dabei hatte, bin ich dann nochmal schnell nach Hause gefahren und habe meine Sachen gepackt, beziehungsweise packen lassen. Ich hatte meine Eltern um Erlaubnis gefragt und dabei auch gleich die Packliste mit meinen benötigten Sachen durchgegeben. Marius hatte noch verwendbare Sachen im VSW oder hatte sie sich zusammengeborgt.
Während ich meine Sachen zusammensuchte, haben die Männer die „Black Pearl“ regattafertig gemacht und zum Müggelsee, zur SGaM überführt. Dort trafen wir uns dann wieder.
Der Start war direkt vor dem Verein. Wir sind erst sehr spät aus dem kleinen Hafen rausgefahren, wir hatten noch kleine Probleme mit der Takelage. Da Marius und ich das Boot nicht kannten, dauerte die Einweisung von Steffen etwas länger und dann hatten wir noch, sagen wir einmal… „interne Abstimmungsprobleme beim Trimmen“. Als wir dann an der Startlinie ankamen, fuhren wir nur einen kleinen Schlenker um die Starttonne und schon ertönte das Startsignal. Das war perfektes Timing. Wir gingen als eines der ersten Boote über die Linie.
Alles war aufregend und neu: das Boot, die Mannschaft, die vielen anderen Boote, die lange Dauer der Wettfahrt. Bei strahlendem Sonnenschein und einem Wind um die Stärke 3 genoss ich die ersten Runden. Steffen und sein Boot waren in ihrem Element. Elegant tanzten wir um die Tonnen und überholten Boot um Boot. Natürlich überholte uns auch mal Eins. Aufgrund der taktischen Anweisungen von Steffen waren es aber nur wenige.
Wirkliche Entspannung gab es nicht, immer gab es etwas, was getrimmt werden musste. Als ich dann an der Pinne war, war ich aufgeregt, weil ich natürlich unsere gute Position verteidigen wollte. An der Tonne habe ich Steffen lieber an die Pinne gelassen, da war mir zu viel los.
Gegen Abend schlief der Wind ein. Da haben wir Party auf dem Boot gemacht. Ich hatte meine Soundbox dabei und die Jungs die Musik. Zum Glück war es in dieser Nacht nicht besonders kalt, so dass man es draußen ohne Zittern ausgehalten hat. Um Mitternacht haben wir mit alkoholfreien Sekt angestoßen, weil Toffel Geburtstag hatte. Danach sind wir abwechselnd schlafen gegangen. Gegen 9.00 Uhr waren dann wieder alle Mann frisch und munter an Bord und wir sind dann die letzten beiden Runden gemeinsam zum Ziel gefahren.
Als dann die Ergebnisse der Wettfahrt veröffentlicht wurden, waren wir stolz und auch etwas überrascht, dass wir in unserer Bootsklasse „15er Jollenkreuzer“ gewonnen haben und in der Gesamtwertung den 2. Platz belegt haben. Das war ein schöner Abschluss meiner ersten 20-Stunden-Wettfahrt.
Geschrieben von Isabel aus unserer Kinder- und Jugendgruppe
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