Verein Schmöckwitzer Wassersportler e.V.

Bilder und Berichte 2017

Unsere Buckelpiste hat ein Ende gefunden – die neue Slipbahn kann kommen

Ehe Olaf als Arbeitsminister an diesem Tag das Wort ergriff, informierte die Vorsitzende Carolin die anwesende Mitgliedschaft, dass das Revier Dahme davon ausgehe, dass wir das Absegeln 2018 zum Erfolg führen. Selbst das Ansegeln 2018 steht noch zur Disposition. Insofern appellierte Sie in Richtung Mitgliedschaft, die Tradition der An- und Absegelveranstaltungen nicht in Frage zu stellen. Jeder Segler genieße diese Saisonhöhepunkte. Wir sind einer der größeren Vereine unseres Revieres und sollten dies als Chance verstehen. Alle Vereinsmitglieder sollten sich diesen Tag, der bald dem endgültigem Wettfahrtkalender zu entnehmen ist, für den VSW freihalten. An diesem Tag werden wieder alle Hände benötigt. Wer sich dieser Herausforderung als Hauptverantwortlicher stellt, möge sich bitte bei Carolin melden.

Dann war es etwas nach halb neun und Olaf begann sein Werk. Er teilte die anwesende Mitgliedschaft in mehrere Arbeitsgruppen entsprechend der Arbeitsabschnitte auf. Fast alle waren an diesem Tag erschienen – egal ob jung oder alt, Männlein oder Weiblein – selbst Kinder schlossen sich der Arbeit an. Die Bedeutung dieses Projekts war allen bewusst.

Viele hatten Werkzeuge mitgebracht. Brechstangen, Hämmer, Presslufthammer, Bürsten, Flex und vieles mehr. Es mangelte an nichts. Vor allem nicht am Gemeinschaftsgefühl unseres Vereins. Alle waren gewillt, das Projekt an nur diesem einen Tag zu meistern. Niemand stellte das anspruchsvolle Ziel in Frage. Viele fühlten sich in die Zeit Mitte der 90er Jahre zurückversetzt. Gute 20 Jahre jünger als heute, keine Falten, kein Bauch, dunkle Haare… so haben wir damals die heute abzureißende Slipbahn ausschließlich aus eigener Kraft erschaffen. Lange hatte sie uns gute Dienste geleistet.

Aber: Alles hat seine Zeit! Und die hat erhebliche Spuren hinterlassen. So stellten die enormen Dellen eine erhebliche Unfallgefahr im Kinder- und Jugendsport aber auch beim Bewegen der schwer beladenen Trailer – denken wir an das nur kleine Stützrad, das immer wieder abbrach – dar. Der Handlungsbedarf war nicht mehr zu vernachlässigen. Drum trug die eine Gruppe vom Wasser, die andere von der Bootshalle kommend die Pflastersteine der Slipbahn ab. Jede dieser Gruppen hatte wiederum eine Gruppe hübscher Mädels, die die Steine reinigten und zur Wiederverwendung einstapelten. Hier mischten sich hin und wieder Kinder zur Kinderarbeit ein. Unser scheidendes Mitglied Henny und sein Team zerlegten mit einer großen Flex die Schienen, die wir unter Umständen wieder zu Geld machen können. Es war ein hochwertiger Stahl, heute wie Goldstaub, denn derartige Profile kann man heute nicht mehr käuflich erwerben.

Die Jungs mit dem großen Presslufthammer und den Mickymäusen auf dem Kopf zerlegten die Betonfläche unmittelbar vor der Bootshalle. Sie hatten fast den ganzen Tag zu knabbern, um diese zu bändigen. Auch die Betonprofile des Gleisbetts waren eine Herausforderung, mussten weg. Wiederum eine andere Gruppe beschäftigte sich mit der Entfernung der Hangabsicherungen an den Kojen von Chrissi und Steffen bis hin zum Motorbunker.

Das gesamte Vereinsgelände wurde vom Laub befreit. Die hierfür aufgestellten Container erreichten schnell ihre Kapazitätsgrenze. Aber auch der für den Abrissbeton erschien plötzlich als viel zu klein. Offensichtlich hatten Olaf und Frank etwas kleiner kalkuliert, waren jedoch von der Anzahl und der Motivation der Mitglieder angetan, entschieden sich spontan, diese Situation im Sinne „zusätzlicher Baustellen“ für den VSW zu nutzen. So reinigten Jürgen K. und Frank Sp. die Holzflächen unserer Stege mit zwei Wasserdruckgeräten. Sie sind wieder schick für die kommende Saison… wenn da nicht immer wieder die Enten düngen würden.

Kurz vor 1500 waren dann alle fertig. Fix und fertig. Und nicht nur mit Ihrer Baustelle. Wir hatten unseren Tagesplan vollständig erfüllt. Olaf war stolz auf uns. Doch wir wären bestimmt viel eher fertig geworden, wenn wir von ihm und dem Küchenteam – das waren Gisela, Loni, Kerstin und Birgit – nicht ständig unterbrochen worden wären. Begonnen hatten wir um 0830, dann um 1000 die erste 10 Minutenpause, um 1111 ertönte bei uns im Flachland die Glocke… Was nun? Ach, Faschingsbeginn! …und so wurden wir auf einen Pfannkuchen in die Messe gelockt – wieder Pause. Und um 1200 konnte die Wasserpflastersteingruppe samt ihrer Kinder und Mädels als erste zum Mittag. Wieder Pause. Die anderen Gruppen folgten im 10 Minutentakt. Eine Mastanlage ist lächerlich gegen die Logistik dieses einen Tages in Vollverpflegung durch den VSW und seinem Küchenteam. Wir sagen Dank an die Mädels im Hintergrund. Und damit nicht genug: Nach Feierabend um 1500 endlich wieder essen und trinken. Der Kaffee war fertig…

Dieser erfolgreiche Tag hat uns alle wieder ein Stück näher zueinander gebracht, uns miteinander verschweißt und die Erkenntnis gestärkt, dass man nur gemeinsam großes bewegt. Lasst uns dieses Gefühl weiterleben und in die nächsten unzähligen Segeljahre tragen.

Nun bleibt uns nur das Hoffen, dass bis zum Kranen am 07.04.2018 die Mondlandschaft einer neuen Slipbahn gewichen ist. Drücken wir der Firma alle Daumen, die wir haben – möge der Winter mild ausfallen.

Euer
Patrick
Berlin Weißensee, 14.11.2017

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