Verein Schmöckwitzer Wassersportler e.V.

Bilder und Berichte 2018

Sonderwettfahrt im VSW

Samstag:

Langsam füllte sich am Freitag des vergangenen Wochenendes das Vereinsgelände. Zum einen mit den ganzen Mitgliedern, die hier und mit ihren Aufgaben eingeteilt waren oder sich entsprechend bereit erklärt hatten, aber auch mit Regattaseglern, die sogar aus der Landeshauptstadt Mecklenburg Vorpommerns, Schwerin, angereist waren.

Der Samstag startete im Vergleich zu den Hochsommerwetterlagen der vergangenen Wochen gar Monaten ungewohnt kühl, eher grau als sonnig. Dafür trumpfte er mit leichten Winden aus westlichen Richtungen auf. Unsere Wettfahrtleiterin Nicole überzeugte sich mit dem Motorboot persönlich von den Windverhältnissen unseres Reviers. Noch vor der um 1000 beginnenden Steuermannsbesprechung.

Hier begrüßte sie zusammen mit unserem Sportwart Steffen die Gäste unserer Sonderwettfahrt. Zugleich kündigte sie an, ihr Versprechen des letzten Jahres in die Realität umgesetzt zu haben. Sie entzerrte die Gruppe der Kielbootsfahrer und etablierte verschiedene Yardstickgruppen, wobei die schnellen Kielboote zuerst starten sollten. Außerdem machte sie mit dem Hinweis von Jensi aufmerksam, dass es nach den neusten Segelanweisungen ein weiteres akustischen 2 Minutensignal zwischen zwei Starts geben wird, ehe die Vorbereitung des zweiten Starts beginne.

Angesichts der der Westwinde entschloss sich Nicole, die Regattabahn auf den Sedinsee zwischen Seddinwall und Koppelstelle zu legen, wobei das Start- und Zielschiff – Achim mit seiner Lady – in Höhe der Seddinwallwasserrettungsstation vor Anker ging. Doch der Weg in das Startgebiet der Regattabahn gestaltete sich für einige Segler als erste Leichtwindbelastungsprobe, insbesondere die allseits geliebte 44er Enge, in der schließlich die Pico „Land gepachtet hatte“. Die Jury befreite mit dem Schlauchi aus der misslichen Lage und alle kamen rechtzeitig zum Start.

Die 15er Jollenkreuzer gingen um 1100 mit einer leichten Verspätung als erste Bootsklasse an den Start und zogen ihre Runden der ersten Wettfahrt. Der Himmel hatte sich mittlerweile aufgelockert. Eigentlich waren dann die O-Jollen dran. Sie machten jedoch mit einem allgemeinen Rückruf auf sich aufmerksam und sorgten für weitere leichte Verzögerungen. Die Kielboote mit ihren drei verschiedenen Yardstickgruppen starten souverän ohne Zwischenfälle. Dennoch blieben in dieser Bootsklasse leichte Raumrufe an den Wendemarken nicht aus. Offensichtlich werden Überlappungen und Tonneninnenpositionen immer noch eher subjektiv definiert. Dennoch: Schäden blieben aus, alles gut. Drei Runden waren auf dieser Regattabahn zu bewältigen.

Mit dem Ende der ersten Wettfahrt gegen 1300 war der Wind gänzlich verschwunden. Über Schmöckwitz/Karolinenhof stand eine ausgedehnte graue Wand. Was da wohl drin war???? Erster Regen stellte sich zwischen 1310 und 1330 ein. Die Wettfahrtleiterin entschloss sich für eine ausgedehnte Pause, bis der Wind wieder zurück kommen sollte. Und er kam zurück. Aus der Front, die sich bereits mit Starkwinden und Regengüssen aus dem Südwesten über Brandenburg nach Berlin bis hin zu unserem kleinen schnuggeligen Seddinsee wälzte. Der Start ging gut über die Bühne, der Wind beherrschte die Regattabahn. Doch da war noch Platz nach oben. Erst waren es so zwischen 15 bis 18 Knoten Wind. Doch damit nicht genug. Er wurde mehr und mehr. Dann eher so um die 20 Knoten. Einige Kielboote schafften es noch, zu reffen, nahmen die Fock weg, währenddessen zumindest ein 15er unerschrocken den großen grünen Spinnacker zog. Respekt?! Nur wenige wie die Banner von Matze schlossen sich dem an. Die Rufe nach Raum wurden rauer. Zwischenzeitlich wehte der Wind schon mit etwa 25-28 in Spitzen sogar 30 Knoten an der Windfahne. Weiße Bäckermützchen machten sich mit einer satten 6 – Tendenz zur 7 – breit, die Welle schwoll unangenehm an. Die Wasserrettung hatte alle Hände voll zu tun. Mann über Bord bei den Regattateilnehmern, Bergung durch andere Segler, ein Kielboot schlug mit dem Groß aufs Wasser auf und richteten sich nur langsam wieder auf, gebrochene Luvwanten bei den kleinen O-Jollen, Kenterungen, Platzwunden auf der Stirn wegen Großbaumprügel. Blaulicht hier, Gischt und Welle da. Manchen Boote waren schlicht nicht mehr beherrschbar, nahezu manövrierunfähig und strichen die Segel, gaben auf oder gingen nur mit der Fock weiter in den sicheren Hafen. Andere wetterten hinterm Seddinwall oder in den kleinen Buchten im Windschatten ab.

Der Regattasamstag also absolut zweigeteilt, wenn nicht sogar dreigeteilt. Gemeinsam erreichten alle Segler und Seglerinnen früher oder später irgendwann alle sich den Hafen. Entweder unseren oder den ihres eigenen Vereins im Revier. Anschließend ging es in jedem Falle zu uns in den VSW. Hier warteten ab 1700 ein gemütliches Beisammensein mit Grillgut und frischen Getränken auf unsere Gäste. Klönen und Schnacken stellten sich ein, als gegen 1905 das Signalhorn unserer Wettfahrtleiterin erklang.

Es war Zeit für die abendliche Preisverlosung. Nicole hatte sich Verlosungsfeen ausgesucht, die ihre kleinen Finger in die Lostöpfe steckten und somit die glücklichen Sieger der Herzen ermittelten. In jeder Startklasse einen aus dem zweiten Drittel und einen aus dem dritten Drittel. Das erste Glücksmoment erlebten Eiko und Gabi in der Kielbootyardstickgruppe 108-113 wie auch im Rahmen der Anschlussverlosung Werner Gasde, der angesichts seiner Platzwunde vertreten wurde, Yvonne Muschke mit Gabi Frenzel sowie Familie Steins. In der Yardstickgruppe bis 107 wurden Michael Schwarz und Frank Späth gezogen, während in der Gruppe ab 114 Jörg Lietzmann, Peter Leschke war nicht anwesend und unser Hafenmeister Thomas Kuse den Sekt einstrichen. Bei den 15er Jollenkreuzern ließ Johannes durch Abwesenheit seine Chance ungenutzt verstreichen. Hier gingen Maria & Thomas sowie Jörg und ein Mitglied unserer Kinder und Jugendgruppe als Lossieger hervor.

Die O-Jollem hatten scheinbar die gravierendsten Einbußen des Tages zu verzeichnen. In dieser Bootsklasse war erst das vierte Los mit Thorsten Schäfer und dann Jens Snowden erfolgreich.

Der Hochsommer schien vorüber und dennoch nahm der feierliche Abend seinen gesellschaftlichen Lauf. Angeregte Gespräche an allen Tischen und somit zwischen vielen Vereinen unseres Reviers bis hin nach Mecklenburg Vorpommern. Das zeichnet eine starke Gemeinschaft aus. Schön zu sehen, schön dabei gewesen zu sein.

Sonntag:

Nicole ließ es zu Beginn der Verlosung anklingen. Das Signal zur Vorbereitung der dritten und letzten Wettfahrt unserer Regatta sollte am Sonntag garantiert pünktlich um 1055 auf dem Wasser erklingen. Und so sollte es auch sein. Das Leben geht weiter. Mit oder ohne Sonnenbrille… Und wieder lag die Regattabahn wie am Vortag auf dem Seddinsee. Als hätten wir die Tonnen über Nacht nicht abgeräumt.

Der Seddin zeigte sich von seiner entspannten Seite, so als wäre den Tag davor gar nichts gravierendes geschehen. Entspanntes Sonntagssegeln also. Und das Wetter bot mit Winden um die 3 Bft aus westlichen Richtungen mit Sonnenschein und etwas wärmeren 20 Grad die Kulisse hierzu. Der Nudeltopf also allen bekannt, ging es an den Start. Wieder galt es drei Runden auf ihm zu segeln. Gegen 1330 waren dann wieder alle im Hafen angekommen, kümmerten sich um Boot und Material. Der ein oder andere hatte ja später noch eine etwas längere Heimreise vor sich.

Als für die Regattacrews alles erledigt war, versammelten sie sich auf unserem Pariser an den Tischen, Stühlen und Bänken. Gemeinsam warteten sie gespannt auf die Siegerehrung. Das Warten verkürzten wir ihnen mit einem reichlich gefüllten Kuchenbuffet, Schlagsahne und frischem Kaffee so weit das Auge in der Messe reichte. Gegen 1540 eröffnete Wettfahrtleiterin Nicole die Siegerehrung, holte sich die Sieger der verschiedenen Starts nach vorn. Pokale wechselten die Positionen. Jedes Boot erhielt eine Urkunde und eine Flasche Seemannsgarn – gesponsert und veredelt von Thorsten, unserer Jury. Der Höhepunkt der Siegerehrung war wie jedes Jahr die Verleihung der Wanderpreise, an denen Ihr Euch die kommenden 12 Monate erfreuen könnt, ehe dann der Trennungsschmerz los gehen muss, benötigen wir diese pünktlich zur kommenden VSW Sonderwettfahrt 2019 wieder. Und in dieser Botschaft versteckt sich schon des Rätsels Lösung, wie Du Dir dieses Schmuckstück wieder sichern kannst. Sei auch 2019 wiederdabei und sorge für eine große Beteiligung durch Deinen Verein. Den O-Jollen hat es so gut gefallen, dass sie sich als Klasse im Rahmen der Siegerehrung sogar beim VSW ganz offiziell bedankten. Herzliches Dankeschön!

Mit einem kleinen Versprecher und dem Lachen des Publikums schloss Sportwart Steffen die VSW Sonderwettfahrt 2018 mit einem einfachen „Goode Wind – Ahoi!“

Euer
Patrick
Berlin Weißensee, 28.08.2018

PS: Besteht der Wunsch nach Bildern in Originalgröße, bitte eine kurze Mail mit der Bezeichnung der Bilder an webredaktion@vsw-segeln.de. Ihr erhaltet sie dann per Mail zurück.

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