Verein Schmöckwitzer Wassersportler e.V.

Bilder und Berichte 2019

Kranen und Slippen

Am Samstag, den 06.04.2019, stand der Kran um 0800 aufgepallt, bestückt und demnach hubbereit auf unserer Slipbahn. Angesichts des herrlichen Sonnenaufganges in Kombination mit einem flinken Kaffee herrschte eine ausgeprägte Liebe unter den Frühaufstehern wie Olaf als Krandirigent und dem Kranfahrer. Positive Energie machte sich breit, sollte es auch wettertechnisch ein wunderbarer Tag werden. Aber auch darüber hinaus haben sich Dinge zum Positiven gewandelt: Die Finger des Fahrers von Traverse und Ballast des Krans sind wieder an Ort und Stelle, wieder ganz gut verheilt. Nur wenige Taubheitsgefühle sind von den Quetschungen und der abgerissenen Fingerkuppe aus Herbst 2018 geblieben.

Unmittelbar bevor der große Startschuss dieses wichtigen Tages fallen sollte, hatte sich unser lieber Olaf von seiner eigenen Vergesslichkeit überzeugen müssen. Noch einen Tag vor dem Kranen war er sich sicher, alles am eigenen Schiff erledigt zu haben, half anderen Sportsfreunden gern. Doch nun das. Er hatte noch immer die Wintertüte auf dem Masttop verklebt und demnach seine Windmessanlage noch nicht wieder installiert – nun aber schnell auf die Leiter, so seine Devise!

Die offizielle Eröffnungsrede unseres Hafenmeisters Thomas kurz und knackig, hatten wir doch heute viel vor. Jeder sollte seine Bootshaftpflichtpolice griffbereit halten, um den Stichproben des Vorstandes zu folgen. Uwe B. kritisierte in der Runde, dass er und Maria ihre Festmacherenden und die Aufsteigekiste im letzten Herbst am Steg vergessen hatten und diese nunmehr nicht mehr vor Ort waren, stattdessen in einer Schubkarre vor der alten Toilette abgestellt wurden. Da es sich um privates Eigentum handele, hat sich hieran niemand zu vergreifen und es zu verstecken.

Dann ging es endlich los. Die Boote, die nur mit einem Drahtstropp gekrant werden, waren die Ersten, die schwammen. Danach wurde die Traverse angebaut, mit der die restlichen Boote ins Wasser kamen. Entspanntes arbeiten bei Sonnenschein und milden zugleich trockenen Temperaturen zeichnete sich ab. Doch sollte man sich nicht blenden lassen. Immer wieder gab es Augenblicke, in denen sich die Mitglieder wie „beim ersten Mal“ anstellten, weshalb auch immer wieder klare Argumente Olafs übers Objekt huschten.

Die Boote schienen alle gut vorbereitet gewesen zu sein, hatte keines nach dem langen Winter Probleme am Holzsteg, die Maschine zu starten. Um 1130 waren alle 30 Kielboote gekrant, der Kran selbst bei der Abreise. Flotte Sache also… aber eine Mittagspause sollte es jetzt noch nicht geben. Erst später, weshalb nun die Bootshalle geleert wurde.

Die Mädels in der Küche etwas losgelöst ihrer gewohnten Zusammensetzung: Gisela, Loni, Kristina und Stefanie. Kerstin und Birgit wurden krankheitsbedingt durch die beiden letztgenannten ersetzt. Doch das Ergebnis konnte sich sehen und schmecken lassen. Chili con Carne in riesigen Töpfen mit und ohne Knoblauch.

Doch keine Panik! Erst sollten die restlichen Boote aus der Bootshalle ins Wasser. Unser kleiner Traktor nebst dem Hafentrailer von Jürgen K., unsere Kettenzüge und der Hubwagen kamen voll zum Einsatz und erleichterten unsere Arbeit an Jollen und Jollenkreuzer enorm. Ein Boot nach dem anderen kam in sein geliebtes Element. Nur R 370 musste krankheitsbedingt nachsitzen.

Parallel hierzu räumten die ersten Mitglieder die Schleppdächer des Kanubootshauses leer, bestückten Pariser und Terrasse vor der Messe mit Gartenmobiliar, reinigten dieses bis es blitzte und funkelte. So war gegen 1255 genau der richtige Augenblick gekommen, die Mittagspause einzuläuten. Die Essensausgabe hatte alle Hände voll zu tun und der Platz an der Sonne füllte sich. Gefräßige Stille stellte sich ein, zufriedene Gesichter machten sich breit.

Noch ehe die große Trägheit zuschlug, mobilisierte Thomas mit seiner kleinen Glocke die Meute erneut. Weiter, immer weiter voran sollte es gehen. Noch waren wir nicht am Ziel. Nun hieß es, die Bootshalle vom Winterdreck zu befreien und anschließend die Trailer sommerfest einzulagern. Die Fahrräder nahmen einen neuen Platz in der Halle ein, reduzieren somit zwei PKW Stellplätze, weshalb nunmehr nur noch 6 von ihnen zur Verfügung stehen. Die seinerzeit als erforderlich erklärte Entlastung der Parksituation am Zaun schwindet stetig.

Gegen 1520 waren wir am Ziel. Der offizielle Part des Tages geschafft. So auch die Leute, sah man ihnen ins Gesicht. Doch Ansegeln im Kopf machten einige Mitglieder einfach weiter und stellten noch an diesem Tag ihre Masten. Sie konnten es einfach nicht erwarten, zu groß ihre Freude.

Euer
Patrick
Berlin Weißensee, 14.04.2019

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